Bei der am 8. Oktober 1895 abgehaltenen Generalversammlung wurden zum Vorstand gewählt: Johann Sandmann als Turnwart, Johann Wilhelm als Zeugwart, Jakob Wagner als Kontrolleur, Johann Knobloch als Sprechwart, Wilhelm Claus als Schriftwart, Adam Bläßer als Säckelwart. Laut Niederschrift im ältesten noch vorhandenen Protokollbuch, das die Jahre 1895 bis 1920 umfasst, zählte der Verein damals 30 aktive und 17 inaktive Mitglieder.
Im Jahre 1901 wurde von der Turngerätefabrik Pfeiffer in Frankenthal ein neues Patentreck (Stahlstange mit Holzbekleidung) zum Preis von 98,95 Mark erworben. Im folgenden Jahr erhöhte man den Mitgliederbeitrag von zehn auf 20 Pfennig im Monat. Zöglinge, das waren im damaligen Sprachgebrauch die jugendlichen Turner, zahlten statt fünf nunmehr 10 Pfennige.
Das zwölfjährige Stiftungsfest war mit einer Fahnenweihe verbunden und fand unter Beteiligung mehrerer auswärtiger Vereine am 30. Juni 1907 in der Gastwirtschaft Brand statt.
Die Vorbereitungen zu diesem Jubiläumsfest gestalteten sich außerordentlich schwierig. Durch den sogenannten Wirtschaftsstreit (Vergabe der Wirtschaft) trat ein großer Teil der Gründer aus dem Verein aus. Später glätteten sich jedoch wieder die Wogen.
In einer außerordentlichen Generalversammlung am 23. März 1927 wurde endgültig die Anschaffung einer eigenen Halle festgelegt. Von der damaligen Reichsvermögensstelle wurde eine auf dem früheren Truppenlagerplatz in Worms-Pfiffligheim stehende Halle zum Verkauf angeboten und nach eingehender Begutachtung erworben. Die Bauplatzfrage konnte ebenfalls bald gelöst werden. Die Witwe von Heinrich Müller (geborene Linck) übereignete dem Verein als Geschenk ein Gelände an der Bahnhofstraße. Große Begeisterung erfasste nun alle Turner. Viele fleißige Hände regten sich, um die Halle herbeizuschaffen und das Werk zu vollenden. Unumstrittene Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren dann die Einweihungstage am 19. und 20. Mai 1928, die mit Kommers, Turnfest und Festball würdig umrahmt wurden.
Sechzehn auswärtige Turn- und Sportvereine wirkten bei dieser großartigen Veranstaltung mit. Nicht nur dem Turnbetrieb, sondern auch der Förderung des kulturellen Lebens kam die neue Halle zugute. Man führte unter anderem wiederholt Theaterstücke auf, die einen guten Anklang fanden.
Von 1950 bis 1956 lag die Vereinsführung in den Händen von Heinrich Knobloch, von 1957 - 1967 übernahm Ludwig Schröder. Der Turn- und Sportbetrieb wurde intensiviert, insbesondere im Bereich der Schülerabteilungen, die sich auf zahlreichen Veranstaltungen bewährten. Der Schwerpunkt verlagerte sich vom reinen Turnen hin zur Leichtathletik. Auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen erfreuten sich großer Beliebtheit.